Pieps

Ísland, heißt es, sei ein Land voller und vor allem schräger Vögel. Wir können das bestätigen, insbesondere wenn man einzelne Erlebnisse aus einschlägigen Pubs oder einer Lodge, die uns sehr ans Herz gewachsen ist, heranzieht.

Beim Leuchtturm von Gunnahver aber kamen uns andere Vögel entgegen. Zunächst wurde auf einem Schild vor ihnen gewarnt. Da unser Kenntnisse der hiesigen Sprache doch reichlich eingerostet sind, bemühten wir Google: „Vögel auf der Straße Eisprung verboten Schutzgebiet“.

Aber guckt doch nur: Wie putzig die kleinen Tierchen auf dem Schild versammelt sind.

Jedenfalls soll es sich, wie eine aufwändige Recherche in der Nationalbibliothek, an der Universität, im Rathaus und eben im Pub ergeben hat, um Sterna paradisaea handeln, die Küstenseeschwalbe. Die brütet an just diesem Leuchtturm und den felsigen Felsen im Meer davor. Familientiere müssen sie sein, denn uns Touristen mögen sie nicht: D wurde von einer direkt attackiert, am Kopf. Das heißt auf Küstenseeschwäbisch etwa: „Hau ab, du Arsch!“

Laut unserer Recherche, die auch auf Wikipedia nachzulesen ist (Plagiat, Skandal!), brüten die Vögel in der Nordpolarregion und überwintern (bzw. übersommern, je nach Sichtweise) am Südpol. Das heißt, die fliegen einmal Mal im Jahr von oben nach unten (Geografielehrerin: „Setzen, sechs!“) und dann wieder nach Norden – macht krasse 30.000 km Flugleistung p.a. Manche Tiere sollen gar auf über 90.000 km kommen, das wäre zweimal um den Globus. Und das, obwohl sie nicht einmal 150 Gramm wiegen.

Spalte

Ísland, heißt es, sei ein gespaltenes Land. So ähnlich wie BRD und DDR, Nord- und Südkorea? Nein, ganz und gar nicht. Denn der Graben, der durchs Land geht, reicht tiefer, viel tiefer.

Denn durch das Land, durch die Insel zieht sich der sogenannte Mittelatlantische Rücken, der im Süden in die Silfra-Spalte mündet. Hier stoßen Nordamerika und Europa aufeinander, vulgo die eurasischer mit der nordamerikanischen Kontinentalplatte. Ein Wunder, dass Ísland Gründungsmitglied der NATO ist.

Bewundern kann man die Spalte besonders im Þingvellir-Nationalpark östlich der Hauptstadt. Þingvellir spricht sich übrigens wie Thinkwetlier und muss soviel heißen wie Ebene, in der sich das Volk versammelt.

Oder man bewundert die Spalte eben an der Bridge between Continents, wenn man auf der Nesvegur, der 425 von Hafnir nach Süden fährt – oder andersherum. Das ist in Ísland eh wurscht, man kommt immer wieder da raus, wo man angefangen hat. Wie Rom.

Der Weg zur Spalte aller Spalten ist mit Herzchen gesäumt.

Gunna

Ísland, heißt es, sei das Land der Trolle und Elfen. Aber auch Geister muss er hier gegeben haben, jedenfalls Geisterinnen. Eine heißt Gunna, und die spu(c)kt heute noch.

Zu betrachten ist das in Gunnuhver, einer kleinen Region ziemlich im Süden der Halbinsel Reykjanes (das ist der Landesteil, der sich südlich der Hauptstadt Reykjavík bis zum westlichen Ende der Insel zieht). Dort gibt es einen Leuchtturm, der heißt auch Gunnuhver. Und es gibt gleichnamige heiße Quellen, die Fachleute sprechen von Hot Spring. Eine Sprache, die uns nicht weiter irritieren soll. Genau genommen handelt es sich außerdem um Schlammquellen; Heiß kommt dennoch heraus.

Jedenfalls soll es vor rund 400 Jahren an dem Ort einen fürchterlichen Fall von Verbannung gegeben haben. Einer Frau namens Gunna soll, weil sie Schulden hatte, das letzte Stück Hab und Gut, ein Topf, genommen worden sein. Darauf soll sie völlig bekloppt geworden und in der Folge gestorben sein. Vor dem Begräbnis soll sich aber ihr Geist befreit haben, der daraufhin rachsüchtig durchs Dorf zog und alle bekloppt gemacht habe. Ein findiger Priester-Zauberer-Hexer-Kerl soll sie dann mit einem Trick in die Quelle gestoßen haben. Dort speit sie wohl heute noch.

Glowing Iceland

Seit fast 24 Stunden sind wir jetzt auf der Insel mutmaßlich aller Inseln, aber das wichtigste fehlt bislang: der Flugbericht. Die Auflösung für die Verspätung kommt später. Jetzt aber der Flugbericht.

Wir wussten schon, dass es viel und spätes Licht geben würde in Island. Über Leverkusen war es noch düster, im Norden leuchtend.

Über Leverkusen, kurz nach dem Start um 22:10 Uhr.

Über dem Nordatlantik aber wurde es immer mehr rötlich. Die Dame heute Morgen im Hotel fragte uns nach dem „pink sky“. Okay. Er war orange.

Vatn

„All doors in flight!“ Ihr kennt den Imperativ. Heute hat die Crew die Rechnung ohne den Wasserlieferanten gemacht.

Der kam, nachdem die Türen zu waren, noch rasch von rechts an 1R hochgefahren und hatte Wasser im Gepäck. Wozu eigentlich? In Island gibt es doch genügend Vatn. Es bleibt spannend.

Preparations

Wir wollen die Reise mit dem üblichen Procedere beginnen: Verpflegung. Aber es sollten unerwartete Hindernisse vor uns liegen.

Die Pandemie zeitigt (unerwartete?) Nebenwirkungen. Nach zwei Jahren des gelähmten Flugverkehrs, Linienkürzungen, Entlassungen und Kurzarbeit, scheint auch im Flugdienst im Moment vieles auf Kante. Hinzukommen wohl B2-bedingte Ausfälle – und wir Menschen wollen dennoch wieder reisen wie einst. Alles raus, und ab in die Schlange.

Eine höhere Reiseklasse bucht man für gewöhnlich, um sich (a) für etwas besseres halten und (b) vermeintliche Vorzüge in Anspruch nehmen zu dürfen. Heute hat es nur bedingt geklappt.

Der Personalausfälle am Flugvöllur in Frankfurt (s.o.) wegen, gab es beim Sicherheitscheck keine Fast Lane, sondern eine für alle. Das ging, obwohl sehr viel Verkehr dann doch binnen 20 Minuten relativ zügig. 20 Uhr drinnen, Freude auf unsere Liebste, die Panorama Lounge bei A26 (hat auch eine Möglichkeit für Raucher und Innen): Hat zu! Doof. Dann eben nach oben. Dort: Voll. Okay. Invasiv dann doch ein Plätzchen erobert.

21 Uhr: Ab zu Gate A62, das ist immerhin auf der anderen Seite von A. Also den ganzen Finger retour und in den anderen rein. Pünktlich. Dann abwarten des Prebordings für Passangers with small children – es durften auch 16-Jährige durch. Läuft wie am Schnürchen.

Und dann: Blick auf den Ort für in zwei Wochen.

D-AINO – mit Rastatt nach Keflavík

Heute geht es los, zur nächsten Reise nach Island – mit der LH 868 um 21.50 Uhr von Frankfurt. Planmäßig soll das die D-AINO, ein Airbus A320-271N sein, den Lufthansa im Dezember 2018 in Dienst gestellt hat und der unter dem Namen Rastatt fliegt. Im Moment, da dieser Post entsteht (Sonntag, 16.22 Uhr), ist die Maschine noch als LH 1556 auf dem Weg nach Thessaloniki, der Rückflug von dort als LH 1557 jetzt schon auf Delay mit 20 Minuten. Daumen drücken!

https://www.flightradar24.com/data/aircraft/d-aino

Fish‘n‘Chips

… gibt es hier nicht, dafür sind wir halt am falschen Wasser. Aber schön ist es hier trotzdem, wie N mit seinem Flensburger beweist

Und eine Pfanne mit Fisch oder auch das ein oder andere Semmelchen mit selbigem, und die Nummer läuft. Vorteil durch die Pandemie: Mit FFP2-Maske braucht es kein Model Release.

Kombüse

Roadshow

Auf der Fahrt von James Cook (Ist ne kleine Stadt, benannt nach dem berühmtem britischen  Seefahrer. Ja, der Gute war hier, wurde erst als Gottheit verehrt und später erschlagen) auf dem Highway 19 Richtung Norden. Auf einer Strecke von nur 30km ändert sich alles: Im Süden Regen; dichte, üppigges Grün, im Norden von Kona, Vulkanlandschaft „russische Zupfkuchenlandschaft“

Ligamentum fatale

Vier Rettungshubschrauber, zwanzig Notärzte, ein mobiler OP, die Sondereinheit der isländischen Polizei (Lögreglan) – ein epochemachendes Großaufgebot musste durfte anrücken, nur weil D hüpfen musste. Der Urlaub war ab dann hinüber, zumindest die geplanten Wanderungen.

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Bjór, Vínbúðin = dýr!

Bier, Weinbude ist gleich teuer! Unsere C2H5OH-Affinität bringt es mit sich, dass wir ein ums andere Mal nach regionalen Spezialitäten Ausschau halten. Vor allem Biere haben’s uns angetan (weil’s sich besser saufen lässt). Island ist in dieser Hinsicht ein Paradies. Ein sehr kostspieliges allerdings, das selbst einen kurzen Abstecher zur Armutsfalle werden lässt.

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Absolute American

Wie der geneigte Leser dieser Postille weiß, liegt jener von uns besuchte Inselstaat bekanntlich ziemlich mittig zwischen der Alten Welt (vulgo Europa) und der Neuen Welt (Kanada und der Rest darunter, bis Mexiko beginnt), und irgendwo unterhalb Grönlands. Das hat böse Implikationen.

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Ísafjörður & Co

Alles gut gegangen. Die Straßen zum Fjallfoss waren frei, wenn auch slippery. Folgend ein paar Eindrücke von unserer Fahrt dort hin. Das Video „Stille“ solltet ihr besonders laut aufdrehen, da ist nämlich einfach nix zu hören, bis auf den Schwan.;)

Bless bless

Heydalur vor Ort

https://youtu.be/O9ACNETdTdo

Guten Morgen. Wer denkt wir schlafen jeden Tag aus, der irrt, denn wir liegen hier ja zwei Stunden hinter euch.

Bis dato muss ich sagen, dass der März zum reisen nach Island, das Land in einer ganz anderen Darbietung erscheinen lässt. Man sieht, dass der Winter an der Natur gezehrt hat und die weitgehende Farbe ist braun. Aber nicht minder, taugt uns auch das.

Auch in Heydalur war es bis gestern Abend sehr stürmisch und auf einmal bis jetzt, absolute Windstille ( siehe Video).

Zwei Freunde haben wir auch direkt gefunden. Das braune Kuschelbärchen und die Schwarz-weiße Spiellisl, die sich ebenfalls immer sehr trainiert, auf den Rücken wirft um ebenfalls gekrault zu werden.

Die Wildpferde, die ihr im Video sehen könnt, sind heute Morgen weitergezogen. Da bekomme ich Gänsehaut!

Heute geht es dann weiter ( Tagesausflug) nach Isjafördur. Die haben dort natürlich einen ganz kleinen Flughafen auf dem ein mal eine B737 gelandet ist, was eigentlich gar nicht geht.

Weiters steht eigentlich einer der schönsten Wasserfälle an ( Fjallfoss). Die Straße dorthin ist allerdings noch gesperrt bzw. schwer passierbar. Wir werden sehen, das ist eben Island.❤

Bless bless

Heydalur

Soeben angekommen, wurden wir von einer sehr freundlichen, alten Dame empfangen. Wir erkunden erst einmal die Gegend digital bevor wir uns wieder ins Auto setzen, denn die Zapfsäulen sind rar. Eigentlich hatte ich einen Teil unsere Fahrt aufgenommen, da es hier allerdings kein Netz gibt und nur sehr schwaches WLAN, gibt’s erst mal nur Bilder.

Bless bless

Bless bless

Guten Morgen…

… meine Lieben aus Vogur, im unteren Teil der Westfjorde. Unten könnt ihr mit uns unsere Aussicht aus dem Fenster genießen :).

Nach dem Frühstück geht es dann weiter in den Norden, in Richtung Isjafödur.

Bless bless