Der Mensch ist doch ein Homo eletronicus, vor allem im Urlaub.
Diamond Head II
Der Aufstieg auf den Diamond Head Ausichtspunkt ist kein leichtes Unterfangen. Es gilt, einige Vorbereitungen zu treffen: Ist man fit? Hat man genügend Getränke dabei? Trägt man adäquates Schuwerk? Liegt ein Gesundheitsattest vor?
Kein Probelm für D. Completely recharched rast er in einem Affenzahn den Weg zum Aussichtspunkt nach oben. Es gilt, einen neuen Eintrag ins Guiness Buch der Rekorde zu erreichen. Das ist nicht so einfach, M zieht nicht ganz so mit und einige Japaner haben das gleiche Ziel. Steile Treppen, geschlungene Pfade und ein enger Tunnel drücken aufs Tempo. Auch ein kurzer Stopp an einem ehemaligen Gefechtsstands muss sein. Er ist Teil der ehemligen Verteidigungsanlage auf dem Diamond Head, die allerdings nie in Betrieb war. Doch nach der letzten Treppe ist das Ziel erreicht: ca 30 Minuten haben wir für den Aufstieg gebraucht.
Der Blick von hier oben ist sensationell: Freie Sicht auf Waikiki, im Hintergrund Honolulu. Einzig ein wenig Sonnenschein fehlt.
Forest of Signs
Sicherheitsfanatiker sind sie schon, die Amerikaner – warnen vor allem möglichen und verbieten alles, was sich verbieten lässt. Bloß, es juckt niemanden. Ob es an der Inflation liegt?
Diamond Head I
Ausflugsziel heute war Diamond Head, auf hawaiianisch Le’ahi. Das Wahrzeichen O’ahus sieht aus wie ein Vulkan, ist aber keiner. Das Ding besteht aus Tuffstein und soll durch eine Gasexplosion entstanden sein, wiederum durch eine unterseeische Magmaeruption. Who knows. Jedenfalls haben Seeleute vom Meer aus ein Funkeln an den
Kraterrändern gesehen. Sie dachten es seien Diamanten und nannten das Ding Diamond Head – Head, weil er am südlichsten Zipfel der Insel liegt. Was die Rabauken aber nicht wussten: die Diamanten waren schnöde Silikate. Ab 1908 hat das amerikanische Militär den Hügel in Beschlag genommen und zur Verteidigungsanlage ausgebaut – samt Schützenbunkern, wie man sie aus der Normandie kennt. Die Kraterränder sind weitgehend untertunnelt und größtenteils immer noch Sperrgebiet. Abgeschossen wurde von dort nie Artillerie. Zur Erinnerung: Beim Angriff auf Pearl Harbor kamen die Japaner von Norden über die Berge.
Durch einen Tunnel kommt der gewählte Tourist, wie M und D, von Osten in den Krater und kann von dort den Aufstieg zum höchsten Punkt auf 232 Meter über NN beginnen – M wird dazu mehr erzählen. Der Ausblick ist grandios.
Sunset
Das Wetter ist immer noch doof: bewölkt bis bedeckt, Trend negativ. Auf Big Island soll es außerdem regnen wie Suppe. Zum Glück ist es warm. God bless Petrus, der im übrigen auch keinen Käse mag. Dafür hatten wir vorhin einen Fast-Sonnenuntergang. Schön.
Cheesecake
Die Genese absurder Ernährung: Alles Käse. Und er schmeckt genauso wie das Wetter: scheiße beziehungsweise nach nichts. Den Käse, vermutlich ein abgemagerter blutjunger Emmentaler, auch noch mit der Schweiz in Verbindung zu bringen, ist eine Verhohnepiepelung aller Eidgenossen. D entschied sich daher für die weniger unangenehme Fixkombi:
Geschmacksneutrales Brot, salzige Butter (die Herausforderung), Käseimitat und geschmacksfreie Truthahnbrüste (in Scheiben). Alles in allem ein grandioser Reinfall, Verdauung und Geschmackssinn unnötig. God bless America and its Nutrition.
M kam im Übrigen auf die glorreiche Idee, den sogenannten Käse durch Nachbehandlung mit Mikrowellenstrahlung zu pimpen. Ergebnis: Er wurde warm und weich, sonst nichts.
Royal Hawaiian Band
Einmal in der Woche spielt die Royal Hawaiian Band vor dem Iolani-Palace. Gegründet 1836 von King Kamehameha III pflegt die Band alte, neue und hawaiianische Musik. Zu Beginn des Konzerts erheben sich die Zuhörer, um gemeinsam mit der Band und den Sängern die National Anthem of Kingdom of Hawaii anzustimmen. Viele der älteren Männer und Frauen im Publikum singen auswendig mit, wir verfolgen den Text auf dem Programm.
Hawaii-Five-0
D und M in Honolulu auf den Spuren von King Kamehameha und Steve McGarret:
- Aloha-Tower
Church
Hierbei, meinte M, nachdem wir auf der Suche nach dem Iolani Palace zahlreiche Runden um noch so zahlreichere Blocks gedreht hatten, müsse es sich sich ganz eindeutig um die Rückseite des sagenumwobenen Amtssitzes der hawaiianischen Könige handeln. Weit gefehlt, es war bloß eine öffentliche Toilette, die sich als Kirche getarnt hat.
Iolani
Doch schon kurz nach der Bedürfniskapelle kam dann der Palaz – samt und sonders Schild, Palmen und Gedöns. Bloß die Könige sind weg, seit langem schon: die letzte hieß Lili’uokalani und dankte 1893 ab, worauf sich eine Republik gründete, die fünf Jahre später von den Amerikanern annektiert wurde.
Golden
Gegenüber vom Palast der Republik steht Kamehameha, der Erste. Weil er schon sehr alt ist, hat er sehr trockene Haut. Außerdem bewegt er sich selbst für einen Greis sehr wenig, eigentlich gar nicht. Das Kleidchen ist aus Gold. Wir vermuteten, es seien goldene Vögel, dabei sind es nur der Federn. Kurios.