Endlich, eine Odyssee neigt sich dem Ende: Nach acht Stunden Fahrt, viel Gegucke, Schluchten und Buchten, kommen wir von der 989 durch das Tal von Öxi wieder auf die 1. Vor uns liegt Egilsstaðir – eine Metropole wie aus dem isländische Bilderbuch.
Vorbei fahren wir am Lagarfljót. In dem See soll ein Ungeheuer wohnen, quasi die isländische Adaption von Nessie. Wir sehen es aber nicht, es schläft wohl. Dafür sind unsere Augen voll auf den Flughafen gerichtet, dessen Landebahn direkt hinter der Ringstraße beginnt, die uns direkt weiter nach Fellabær bringt, wo das Vinland Guesthouse auf uns wartet.
Überhaupt sind die Flugplätze (Flugvöllur) und Flughäfen (Flugstöð) im Land wahre Phänomene: Sie sind klein, putzig, offen und laut. Liebhaber von Fluggeräuschen, lauten Propellern und unbeleuchteten Pisten kommen hier auf ihre Kosten.
Island schießt in Sachen Fliegerei ohnehin den Vogel ab: Der Staat kommt auf satte 99 Flughäfen, das sind pro eine Million Einwohner – die das Land gar nicht hat – knapp 330 Plätze. Nur wenig besiedelte Inseln wie die Cook Islands oder Falklandinseln kommen auf eine höhere Platzdichte je Kopf.
Zugegeben: Manche Flugvöllur erkennt man beim ersten Blick gar nicht. Lediglich der Winsack, der launisch herumweht, verrät, dass diese Grasnarbe ein Flugplatz ist und im besten Fall sogar eine ICAO-Code hat. Die beginnen hier im Übrigen alle mit BI.
Egilsstaðir sollte uns außerdem noch einige Überraschungen bescheren. Denn noch ist das Wetter gut. Und heute Abend geht’s in den Etepetete-Schuppen Gistihúsið Egilsstöðum, die Mägen füllen.