Wir sind immer noch auf dem Weg in den Nordosten. 370 Kilometer werden es sein, mit zig Stopps unterwegs, weil wir das Land sehen wollen. Umso mehr zieht sich der Osten, hier ist ein Fjord nach dem anderen, alle muss man komplette abfahren, Brücken gibt es keine. Doch da, wir haben eine Abkürzung gefunden.
Hinter Djúpivogur fahren wir das südliche Ende des Berufjörður entlang – er zieht sich, der Abend naht, die Langeweile auch. Hunger, Müdigkeit, Durst machen sich breit. Tod, Verwesung, Elend sind nahe. Wir haben bereits fest den Weg über Breiðdalsvík durch den Fjord Breiðalur eingeplant. Doch auf einmal taucht vor uns die Erlösung auf: ein Straßenschild.
Unser geplanter Weg nach Egilsstaðir würde noch 130 Kilometer lang sein. Links herum, über die 939 würden wir gute 70 Kilometer sparen – durchs Hochland, mit Bergen und komische Wegen. Wir greifen zu und biegen ab.
18 Prozent Steigung, einspurige Straßen, die gar keine sind, sondern eher an Geröllpisten erinnern. Aber ein Ausblick und eine Landschaft, die es in sich haben – grandios. Unbedingt wieder. Und immer daran denken: Der zweite ist der Trumpf-Gang.
A propos Trumpf: Wer in Island wirklich vorankommen will, braucht nicht nur einen Fourwheeler. Der sollte auch mindestens zwei Tonnen schwer sein und Reifen haben, die mindestens bis zum oberen Ende des Femur reichen und ein Schneeprofil von mindestens zwei Zentimetern haben.