Ligamentum fatale

Vier Rettungshubschrauber, zwanzig Notärzte, ein mobiler OP, die Sondereinheit der isländischen Polizei (Lögreglan) – ein epochemachendes Großaufgebot musste durfte anrücken, nur weil D hüpfen musste. Der Urlaub war ab dann hinüber, zumindest die geplanten Wanderungen.

Leuchtum Syðraskarð am þorvaldsfjall

Für unseren Weg aus den Westfjorden nach Akureyri hatten wir eine Zwischenstation eingeplant in Gauksmýri. Wir dachten wohl, der Weg sei zu lang, oder aber wir meinten, viele Dinge unterwegs anschauen zu wollen. Jedenfalls wissen wir seitdem, dass die Route an einem Stück gut zu schaffen ist.

Nebenbei wissen wir jetzt auch, dass die Gauksmýri Lodge nicht zu empfehlen ist. Ein hübsches Häuschen und gute Zimmer haben sie zwar, aber wenig charmant waren sie, vielmehr plump. Das Frühstück war ausreichend aber lieblos.

Auf beiden (nun etwa zu kurz geratenen) Strecken gab es daher einiges an Zeit totzuschlagen. Vor Gauksmýri dachten wir, ein Abstecher zu einem Leuchturm, dem Syðraskarð, könne nicht schaden. Gesagt getan. Hingefahren, angehalten, ausgestiegen. Über den Zaun gekrabbelt und losgestiefelt.

Die Felder, Weiden und Wiesen, muss man wissen, sind hierzulande jedoch nicht selten von Gräben und Bachläufen durchzogen – letztere oft sogar anthropogener Art für die Bewässerung. Wasserdichtes Schuhwerk, Stiefel oder Sprungkünste sind daher öfter von Nöten.

Dachte D, hätte er. Pustekuchen. Bachlauf gesehen, gehüpft, rechten Unterschenkel verstaucht. Vermutlich eine Zerrung im langen Wadenbeinmuskel im Konzert mit ein bisschen Überdehnung irgendwelcher Bänder.

Damit wurde D zum „Humpelchen“, eine Rolle, die F vor dem Urlaub innehatte. Der Aldeyjarfoss in Reykjahlíð war damit Geschichte (hier ein Bild auf Tripadvisor). Er stand fest auf unserer Liste, ist aber nur mit längerem Fußmarsch zu erreichen.

Ergo: Wir müssen wiederkommen.

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