Roadshow II

Am Dienstag hatte M ihren Pussy Wagon angeschmissen, um sich, galonenweise Wasser, Schokominzpfefferlade und D erst nach Pearl Harbor und dann an den nordwestlichsten Punkt von O’ahu, den Ka’ena Point zu bringen. Los ging es auf der zwölfspurigen Interstate H-1 Richtung Pearl City. Man staunt nicht schlecht über diese Dimension, wenn man bedenkt, dass auf diesem putzig-kleinen Inselchen gerade einmal 950.000 Menschen leben. Allerdings: Von der Fläche her ist O’ahu mit 1500 Quadratkilometern immerhin fünfmal so groß wie Frankfurt, und es gibt zwei Gebirge – viel Gedöns auf engem Raum. Auffällig ist allerdings auch die reziproke Beziehung von
Straßenbreite und Qualität des Belags. Trotz Jeeps sind M und D hie und da ganz ordentlich ins Hüpfen gekommen. Wer die Nebenstraßen ostdeutscher Kleinstädte kennt, hat eine gute Referenz. Ohnehin war mit der Motorisierung an der US Air Force Satellite Tracking Station Schluss. Die „Golfbälle“ sind ein markanter Punkt (siehe Post von M) und erinnern einen daran, dass die US-Regierung den größten Batzen ihres Bundeshaushalts für Verteidigung ausgibt. Im vergangenen Jahr waren es satte 700 Milliarden US-Dollar von 3,6 Billionen
Gesamtbudget, davon eine Billion Neuverschuldung, der zweitgrößte Posten war immerhin das Gesundheitsministerium samt Medicaid und Medicare mit insgesamt 85 Milliarden US-Dollar. Mit ihren Radomen am Ka’ena Point, also überkuppelten Satellitenschüsseln, kontrolliert die Air Force ihre eigenen Satelliten, also Verteidigung, Kommunikation, Guck und Horch, und allerhand taktisches Gesumse. Weltweit betreibt die Air Force acht dieser Stützpunkte. Die Station auf O’ahu wird außerdem gerade auf den aktuellen technischen Stand umgestellt.

Zurück zur Roadshow. Ab der Tracking Station führt nur noch ein Geländeweg weiter. M war das trotz 4W zu viel, also Fußmarsch an Straßentümpeln und steinigen Abhängen vorbei. D hat derweil seinen zweiten Sun Burn abgekriegt.