Íslenska karlalandsliðið gerði 1-1 jafntefli gegn Albaníu

Ísland, heißt es, sei ein Land, in dem alle nur „Huh“ machen. Mag sein, wir können‘s weder bestätigen, noch können wir‘s dementieren. Und wer bei der Headline an Gerdi, bzw. Gerti denkt, der ist eh fehl am Platze. Huh, das gibt es trotzdem.

Als wir einige Wochen vor der Reise mit M und N – Erstere ist hinreichend fußballverrückt – beisammensaßen, kam uns kurzzeitig der Gedanke, man könnte doch einmal ein isländisches Fußballspiel anschauen. Dumm nur, dass zum Zeitpunkt unseres Urlaubs die hiesige Premier League, die Besta deild (gerne auch mit Ergänzung „karla“ für Männer) bereits durchgespielt war.

Ein Blick auf den Spielplan auf www.ksi.is war ernüchternd, nicht einmal Testspiele standen im Plan. Wie auch, dafür waren wir viel zu früh hier. Nicht, dass wir etwas von Fußball verstünden, mit dem Sport etwas am Hut hätten oder gar Ground Hoppers wären, aber so ein Spielchen wäre schon einmal ganz nett. Dazumal die isländische Nationalmannschaft, die Karlalandslið Íslands í knattspyrnu 2016 bei der Fußball-EM mit dem vielen noch bekannten „Huh!“ ihrer Anhänger ziemlich für Furore gesorgt hatte.

Uns kam trotzdem nicht in den Sinn, dass die männliche Auswahl des KSI (Knattspyrnusamband Íslands), des isländischen Fußballverbands freilich auch an der Nations League teilnimmt, die wohl eine Mischung aus Testspiel und Qualifikation für die internationalen Wettbewerbe ist.

Aber es gibt ja Menschen wie M, die einen auch aus der Ferne helfen, diese – unerkannten – Wissenslücken zu kompensieren. Wir waren Montag, es war der 6. Juni, just auf der Reykjanes-Halbinsel eine lutheranische Kirche besuchen, die Strandarkirkja. Das Original soll im 12. Jahrhundert erbaut worden sein; dort waren damals Seeleute zum Gottesdienst gegangen.

Die Strandarkirkja; hinter dem Fotografen ist das Meer.

Jedenfalls erreichte uns eben dort via Textnachricht der Hinweis, die isländische Nationalmannschaft spiele doch heute Abend zuhause gegen Albanien. Nee, echt jetzt?! Handy raus: Wegstrecke checken – passt. KSI-Website aufrufen: Keine Chance, lost in translation. Hmm. Eventim? Kein Anschluss unter dieser Nummer. Google: Tickets Iceland Albania. Bringt als Ergebnis Flugverbindungen. Am Ende sind wir durch irgendeinen Suchkniff, den wir vergessen haben, auf www.tix.is gelandet – und konnten in der Tat zwei Tickets buchen, in Block N (Gegengerade), Reihe E, für 5500 Kronen je Person, was fast 40 Euro sind.

Da waren wir dann auch nach 45 Minuten Fußmarsch durch die Stadt – mittendrin in Block N. Hätte uns einer gesagt, dass dort die Ultras sitzen, wären wir vermutlich dennoch hin. Wie gesagt, mit Fußball haben wir nichts am Hut.

Und das Stadion, das Laugardalsvöllur, hat uns ein wenig an manche Spielplätze ab der 3. Liga und abwärts bei uns erinnert. Aber mauschelig war es.

Und F konnte hie und da beim „Huh!“ mitmachen. Das mögen manche vielleicht bekloppt oder sonst wie finden, er fand es aber dufte.

https://twitter.com/fpunktdoubleu/status/1533902850887147526?s=21&t=lHNalfFhnhtw3TCLbbRjsg

Beeindruckend auch der Rückweg vom Stadion: Ein Auto voller Dosen. Was sagt man dazu? Recycling rulez!