Abbiegen, das ist das Motto des Tages. Es ist gerade kurz vor drei, der Tag noch jung, wir beschließen einen weiteren Ausflug – und den haben wir einem älteren Ehepaar aus Bremen zu verdanken.

Die beiden sind mit uns im Hotel Geirland in Kirkjubæjarklaustur zu Gast und haben uns morgens gefragt, ob wir bereits Touren ins Hochland unternommen haben. Sie wollten nach Landmannalaugar und würden gerne wissen, ob wir die Straßenverhältnisse kennen.

Im Norden sei es teils sehr furchteinflößend gewesen. Beim Frühstück mussten wir verneinen, wir waren noch nicht im Hochland. Das Ehepaar, beide werden um die 70 gewesen sein, muss wohl direkt nach Reykjavik weiter gefahren sein.

Uns aber packt die Lust, wir wollen Richtung Landmannalaugar, jedenfalls soweit wir kommen. Der Abzweig liegt auf dem Weg zurück. Bei Krossfell biegen wir links auf die 208 ab. Noch geht der Weg, aber nicht mehr lange: Schon beginnt die B-Straße, Schotter. Kurz darauf wird sie zur F-Straße, Geröll, Schlaglöcher, Steine mitten im Weg, Spurrillen, so tief wie ein halber Zitronenbaum.

Wir fahren weiter, wollen sehen, wie weit wir kommen. Fotos kann ich keine machen, beide Hände sind bei 17 Grad wahlweise Steigung oder Gefälle am Lenkrad, der 2. Gang ist Trumpf. Wir kommen weit, die Landschaft ist einmalig, Petrus schmeichelt ihr und hat ein perfektes Wetter kredenzt.

Doch nach der Hälfte des Weges ist Schluss, Erschöpfung, Ermüdung, Heimweh, Essen, Bier. Wir haben es bis Hóljaskól geschafft, einem Zeltplatz mitten in der Pampa. Wir bestaunen den Wasserfall.