Jökulsárlón

Nicht nah genug am Gletscher? Das werden wir ändern, denn vor uns liegt Jökullsárlón. Wir denken nur an ein Spektakel, doch uns wird mehr erwarten.

Ursprünglich hieß es, wir müssten dort anhalten, weil sich Süß- und Salzwasser an der Meerenge mischen. Also halten wir, biegen direkt hinter der Brücke links auf den Parkplatz ab und staunen: Direkt vor uns stirbt ein Gletscher, driftet Eis in Süßwasser ab und wir vom Salz des Atlantik gefressen. Ein Spektakel.

Der Gletscher nennt sich im Übrigen Breiðamerkurjökull und ist ebenfalls ein Ausläufer des Vatnajökull. Seine Eisberge versenkt der Gletscher hier in einem See, dem Jökulsárlón.

Wir dachten, das Süßwasser würde direkt ins Meer fließen, doch das Gegenteil ist der Fall: Der Chemiker Professor Singledee erklärt via SMS, dass Salzwasser eine höhere Dichte hat und deswegen das Süßwasser zunächst verdrängt. Wir verstehen: Deswegen fließt das Meer zum Gletscher.

Dennoch faszinieren uns die Brocken Eis so sehr, dass wir sämtliche Physik und Chemie vergessen wollen. Wir vergessen sogar so sehr, dass uns erst die Seehunde gar nicht auffallen, die im Wasser umherschwimmen. Köpfchen hoch, Bauch raus. Bloß vor der Kamera posieren will keiner.

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