Flat Landscapes

Was macht man eine Tag lang in der Pampa, wenn es keine Kneipen gibt, jedes Schaf dem anderen ähnelt, und wenn obendrein auch noch die Sonne scheint?

Man schnappt sich das Auto und fährt los. Nach der ersten Nacht in Kirkjubæjarklaustur fahren wir gen Osten, in die Braunasandur. Später werden wir noch die südliche Gegend namens Landbrot abklappern.

Schnell machen wir Bekanntschaft mit dem Straßensystem Islands, das nur einen Unterschied kennt: gut oder schrott (abgeleitet von Schotter). Einzig die Nationalstraße 1, die Ringstraße, auch Hringvegur genannt, ist robust und zu 90 Prozent asphaltiert. Alle anderen Straßen sind entweder geschottert, gewalzt oder gematscht – wobei die Zahl der Schlaglöcher und die Tiefe der Spurrillen in einem exponentiellen Verhältnis zur Entfernung der jeweiligen Straße von der Ringstraße steht.

In Braunasandur, einer ewig großen schwarzen Sandbank, die bis zum Horizont reicht, weckt ein Schild unsere Aufmerksamkeit: „Water Location“. Wir fahren daran vorbei, wenden, fahren zurück und folgen der Verheißung – auf schwarzen Sand mit Spurrillen.

Wir folgen gefühlt eine halbe Stunde und drei weitere Wegweiser den Spuren auf der Sandbank – und sehen nichts. Kehrt Marsch, für so etwas haben wir keine Zeit. Kurz darauf lüftet eine Google-Recherche das Geheimnis: dort hätte man angeln können.

Auch in Landbrot werden wir nicht schlauer. Dort fahren wir Kilometer um Kilometer weiter gen Süden, hüpfen von einem Schlagloch zum nächsten und begegnen im reziproken Verhältnis immer weniger Zivilisation. Der Tank ist leer, der Tag vorbei.

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