Beer ’n‘ Bike

Der erste Tag in Reykjavik: Räder mieten, Stadt glotzen, Einkaufen, Bier trinken.

Der erste Weg morgens ging vom Apartment durch die Einkaufsstraße Laugavegur in die Bankastræti. Dort wohnt die Bike Company, die hochmoderne Zweiräder für einen Appel und vierzig Eier vermietet: Pro Nase für anderthalb Tage 8000 ISK, das sind ziemlich exakt 50 Euro. Gebongt, wir sind ja nicht zum sparen hier – und mit Fahrrädern ist das Laufen auf Dauer auch nicht so anstrengend.

Mit dem Drahtesel merkt man denn auch, wie klein Reykjavik wirklich ist. Zwischen 13 und 16 Uhr hatten wir die gesamte Küste der Nordstadt zwischen dem Fährhafen an der Skarfagarður, über das Naturschutzgebiet Grótta und Bakkatjörn bis zum Stadtflughafen im Süden abgefahren. Super Stimmung, toller Ausflug, scheiß Wetter und keine Fotos.

Und weil die Geschäfte hier auch schon gegen sechs, sieben Uhr zumachen (manche öffnen sogar erst um zwölf), ging es direkt weiter zum wohl wichtigsten Store: der Vínbúðin. Nur hier darf Alkohol verkauft werden, Kneipen und Restaurant brauchen für die Abgabe eine Lizenz. Käufer müssen mindestens zwanzig Jahre alt sein. In der Weinbude gibt es dann aber alles, was das Herz begehrt, sogar die geliebten Faxe-Dosen. Einheimisches Bier ist etwas günstiger. Wir kaufen Polar Beer aus Reykjavik. Kostenpunkt: schlappe 3000 Kronen (rund 18 Euro) für zehn Dosen à 500 Milliliter.

Mit hohen Steuern versuchen die Isländer den Alkoholkonsum zu zügeln. Das erinnert ein wenig an die Prohibition. Aber so richtig funktionieren will das nicht, dazu genüg schon ein einziger Blick in eine wahllose Kneipe. Dort fließt Bier in Strömen. Und ein Besuch um 73 beweist, dass die Isländer wahre Bierfanatiker sind. Da wird gebraut und experimentiert, dass sich die Elfen biegen. Das Gull von Egils beispielsweise ist in der Tradition des Münchner Hellen gebraut.

Die Preise für die Biere sind mit 950 ISK, also 5,80 Euro, eigentlich human, wenn man bedenkt, dass die meisten Inhaltsstoffe importiert werden müssen und es sich um kleine Chargen handelt, die hier produziert werden. In jedem Fall hat uns geschmeckt, was wir bislang getrunken haben. Hut ab, liebe Isländer. Takk!

Und jetzt mal was zu den Preisen beim Essen: Alles Schmarrn, was wir bis dato gehört haben. Beispielsweise im 73: Ein erstklassiges 400-Gramm-Filet vom Rind, à point medium, mit Beilagen bekommt man auch in Deutschland nicht für unter 4900 ISK, also 30 Euro. Falls doch, sollte einem die Qualität zu denken geben. Anderes Beispiel: ein 600-Gramm-Burger kostet im 73 das Gleiche wie in der einschlägigen Offenbacher Fleischkneipe am Wilhelmsplatz. Oder: Ein hübsche Portion Tagliatelle mit Lachs für 12 Euro (1990 ISK) – sind ein Schnäppchen, verglichen mit so manchem Italiener in Frankfurt. Die Qualität dessen, was wir bislang gegessen hatten, war vorbildlich.

P.S.: Die Eier in Island riechen nach Leitungswasser. Kurios.

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4 thoughts on “Beer ’n‘ Bike

  1. Grausi says:

    Nur ma so: wieso Apostroph im Titel? … Stranger is in Iceland??? Strangers in Iceland??? Datt fragt sich nu verblüfft der grausige Klausi

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